Schwacher Auftritt am Bornheimer Hang
Regionalliga SüdwestSo., 21.04.2024, 14.00 Uhr
FSV Frankfurt
3:12:0
Stuttgarter Kickers
  • 5'1:0 Onur Ünlücifci
  • 34'2:0 Onur Ünlücifci
  • 47'3:0 Onur Ünlücifci
  • 3:1 Sinan Tekerci66'

Schwacher Auftritt am Bornheimer Hang

Die Stuttgarter Kickers verloren vor 3.147 Zuschauern am 30. Spieltag der Regionalliga Südwest völlig verdient mit 3:1 (2:0) beim stark aufspielenden FSV Frankfurt. Spieler des Tages war Onur Ünlücifci, der seine Farben mit drei Toren zum Sieg schoss (5./34./47). Die Blauen kamen zu keiner Zeit an ihre Leistungsgrenze und der Treffer von Sinan Tekerci zum 3:1-Endstand war nicht mehr wie Ergebniskosmetik.

Bei den Kickers gibt es drei Änderungen in der Main-Metropole. Für die beiden Stamm-Innenverteidiger Niklas Kolbe (Muskelverletzung) und Paul Polauke (Sperre nach Roter Karte) rückten Mario Borac und Leon Maier in die Startelf. Zudem begann nach überstandener Erkrankung erstmals wieder David Braig für Daniel Kalajdzic.

Schon früh schockten die abstiegsbedrohten Hausherren die Stuttgarter: Gleich bei der ersten Chance hatte Onur Ünlücifci im Zentrum zu viel Platz, sein Schuss senkte sich über Keeper Felix Dornebusch, der einen Tick zu weit vor dem Tor stand, zum 1:0 ins Netz (5.).

Die Defensive der Gastgeber stand sehr gut und ließ zunächst keine gefährliche Chance für die Degerlocher zu, deren Spiel aber viel zu fehlerhaft war. Die Frankfurter Mannschaft wirkte motivierter und gewann mehr Zweikämpfe in der PSD Bank Arena. In der 20. Spielminute zog der auffällige Ünlücifci von der Strafraumgrenze ab, allerdings parierte Dornebusch rechtzeitig.

Nach einem Foul zentral vor dem Tor trat der Gefoulte selbst an: Torschütze Ünlücifci zirkelte den Freistoß über die Kickers-Mauer ins linke Eck und überraschte Keeper Dornebusch im Torwarteck – das 2:0 in der 34. Spielminute.

Erst nach dem zweiten Treffer fand die Offensive der Blauen besser ins Spiel und sorgten vor den mitgereisten Kickers-Anhängern für etwas Gefahr: nach einem gelungenen Angriff verpasste Sinan Tekerci den Abschluss und wollte noch querlegen, so dass die Gastgeber klären konnten (41.). Der Kopfball von Leon Maier ging am linken Pfosten vorbei (42.) und beim Schuss von Kevin Dicklhuber war Keeper Justin Ospelt mit einer guten Parade zur Stelle (45.).

Mit der verdienten Frankfurter 2:0-Führung ging es in die Halbzeitpause, aus der die Blauen mit einer Umstellung kamen. Ünal stellte auf Dreierkette um und beorderte Nico Blank ins Abwehrzentrum. Doch auch diese Umstellung verhinderte den erneuten frühen und dritten Gegentreffer nicht: Ünlücifci wurde nicht konsequent genug gestellt und schnürte seinen Dreierpack, als er im Strafraum ins lange Eck abzog und an den rechten Innenpfosten zum 3:0 vollstreckte (47.). Trotz des Nackenschlags gaben die Stuttgarter nicht auf, jedoch sollte heute einfach nicht viel zusammenlaufen, da einige Spieler weit unter ihren Möglichkeiten spielten. Sicherlich lag das auch an den guten Gastgebern, die viele Angriffe bereits im Keim erstickten. So wirkten die Kontermöglichkeiten der Bornheimer stehts gefährlicher, allerdings war die Kickers-Abwehr in zweiten Durchgang wacher und verhinderten einen weiteren Gegentreffer.

In der 66. Spielminute spielten die Kickers endlich mal konsequent zu Ende und wurden mit dem Anschlusstreffer belohnt. Nach einem flachen Zuspiel im Strafraum erzielten Sinan Tekerci oder doch David Braig das 1:3. Als sich das Leder nach dem Schuss von Tekerci vielleicht schon hinter der Torlinie befand, versuchte Ospelt die Kugel rauszuschlagen, allerdings drückte Braig das Spielgerät letztendlich ins Netz.

Die Mannschaft von Cheftrainer Mustafa Ünal witterte nochmals ihre Chance, doch blieb weiter zu ungefährlich. Auch die offensiven Wechsel verpufften leider, so dass auch in der Schlussphase ohne richtigen Torabschluss der Stuttgarter eher der vierte Treffer des FSV als der Anschlusstreffer in der Luft lag. Die Defensive der Frankfurter arbeitete konzentriert und sicherte sich am Sonntagnachmittag drei wichtige und verdiente Punkte.

Damit konnten die Blauen die Niederlage des Verfolgers TSG Hoffenheim II nicht ausnutzen, bleiben aber weiterhin mit zwei Punkten Abstand Tabellenführer in der RLSW. Die Chance, die schwache Vorstellung wieder wettzumachen, soll am besten gleich am kommenden Samstag, 27. April gegen die U21 des VfB Stuttgart erfolgen (14.00 Uhr im GAZi-Stadion).

Kickers-Cheftrainer Mustafa Ünal nach dem Schlusspfiff: „Glückwunsch zum verdienten Heimsieg. Aufgrund der ersten Halbzeit war es hochverdient. Da sind wir gar nicht gut ins Spiel gekommen, waren energielos, kraftlos. Auch vom Kopf her gar nicht da und nicht mutig. In der zweiten Halbzeit nehmen wir uns ganz viel vor, bekommen sofort den dritten Treffer und dann wird es sehr zäh für uns. Wir haben dann alles investiert, alles probiert und haben nochmal Zusammenhalt gezeigt. Aber alles in allem geht am Ende des Tages das Ergebnis in Ordnung.“

Und Sportdirektor Marc Stein ergänzte „Es war ein sehr gebrauchter Tag mit extrem bitteren Gefühlen. Wir haben eine große Chance heute bekommen, die wir nicht wahrnehmen konnten. Es war ein mut- und kraftloser Auftritt. Wir sollten uns schnellstmöglich wieder fangen und dann müssen wir schauen, wie wir die nächsten Wochen gestalten. Es ist noch nichts passiert, aber das Spiel haben wir uns komplett anders vorgestellt. Wir müssen schnell aufarbeiten, was wir besser machen können, was wir besser machen müssen. So wie wir heute gespielt haben dürfen wir uns nicht präsentieren.“

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ÜNLÜCIFCI schlägt Tabellenführer | FSV Frankfurt - SV Stuttgarter Kickers | 30. Spieltag RLSW

30. Spieltag Regionalliga Südwest - Stimmen zum Spiel FSV Frankfurt - Stuttgarter Kickers

Zusammenfassung:

FSV Frankfurt:

Startelf: Ospelt – Hupfauf, Awassi, Weißmann, Eichhorn – Del Vecchio – Ünlücifci (67. Schlax), Sannomiya (76. Oubella), Khan Agha (90.+3 Azaouagh) – Memisevic (67. Hermes), Falaya
Ersatz: Iwan (ETW), Mc Lemore, Costa, Grajcevci, Breir
Trainer: Tim Görner

Stuttgarter Kickers:

Startelf: Dornebusch – Schmidts, Leon Maier, Borac, Kammerbauer – Kiefer – Dicklhuber (58. Stojak), Blank (67. Campagna), Tekerci (74. Loris Maier), Mauersberger (58. Kalajdžic) – Braig (67. Antlitz)
Ersatz: Neaime (ETW), Ramusovic, Guarino, Berisha
Trainer: Mustafa Ünal

Schiedsrichterteam:

Schiedsrichter: Harris Kresser (Mauer)
Assistenten: Jürgen Schätzle, Niklas Zygan

Karten:

Gelbe Karten: Ünlücifci, Hupfauf, Falaye, Schlax – Braig, Kammerbauer, Campagna
Gelb-Rote Karten: -
Rote Karten: -

Tore

1:0 Onur Ünlücifci (5.), 2:0 Onur Ünlücifci (34.), 3:0 Onur Ünlücifci (47.), 3:1 Sinan Tekerci (66.)

Zuschauer:

3.147 in der PSD Bank Arena Frankfurt