Nachwuchs13.03.2023

U17 – Bundesliga-Abstieg steht fest

Der Modus fordert seine Opfer. Die Stuttgarter Kickers müssen am Ende dieser Saison aus der U17-Bundesliga absteigen. Um verschiedene Folgen von Corona im Jugendfußball zu korrigieren und die Bundesliga wieder auf die Normalzahl von 14 Teams zu bringen, müssen am Ende der Saison, in der es auch eine einfache Runde ohne Rückspiele gab, von 17 Mannschaften insgesamt sieben absteigen. Norbert Stippel, sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) der Kickers: „Es war von Anfang an eine schwierige Saison, weil klar war, dass fast die Hälfte aller Mannschaften absteigen muss.“ 

Trotzdem ist man natürlich enttäuscht bei den Blauen und dem U17-Trainer Lukas Kling, da in der kommenden Saison somit kein Jugend-Team der Kickers in der U17-Bundesliga spielen wird. „Das war zwar abzusehen“, sagt Stippel, „jedoch hätten wir bei der U17 schon gerne ein paar Punkte mehr gehabt als die erreichten zwölf“. Drei Siegen stehen drei Unentschieden und zehn Niederlagen gegenüber. Ein gewichtiger Grund dafür ist auch, dass die U17 sehr wichtige und außergewöhnliche Talente an die Bundesligakonkurrenz verlor, die für so ein kleines NLZ kaum zu kompensieren und ersetzen sind.

Der NLZ-Chef weist dabei noch einmal die drei Säulen der Nachwuchsarbeit hin:
1.      Spieler in die erste Mannschaft zu bringen
2.      Mannschaftlichen Erfolg zu haben
3.      Ablösesummen zu generieren für Spieler, die nicht mehr zu halten sind

Stippel: „Punkt eins und auch Punkt drei funktionierten sehr gut, beim mannschaftlichen Erfolg haben wir nur den Abstieg der U17 zu verkraften, wobei eigentlich jede Saison, in der eine Kickers-Jugendmannschaft in der Bundesliga spielt, angesichts der gestiegenen Bedeutung der Jugendarbeit eine Sensation ist.“

Die Jugend-Bundesliga ist für die Kickers Jahr für Jahr von Haus aus eine riesige Herausforderung. Bester Beweis: Stand jetzt werden neben den Kickers noch der 1. FC Nürnberg, Darmstadt 98 und Greuter Fürth absteigen – alles Zweitligateams, Darmstadt sogar auf dem Weg in die Bundesliga. Und der 1. FC Heidenheim musste den Abstieg aus dieser Liga schon in der vergangenen Saison hinnehmen und spielt diese Saison in der U17-Oberliga Baden-Württemberg. Von den 10 Mannschaften, die in der Bundesliga Gruppe Süd bleiben, ist mit 1860 München nur eine Mannschaft aus der Dritten Liga, alle anderen Teams sind Erste Liga (insgesamt sieben) oder Zweite Liga (2). Die Vierte Liga ist und war gar nicht vertreten – nur die Kickers repräsentierten auf diesem Niveau die Fünfte Liga. Und das merke man natürlich. Stippel: „Der Konkurrenzkampf im gesamten Jugendbereich wird Jahr für Jahr brutaler.“

Die Konkurrenz bestehe zum großen Teil aus übermächtigen Gegnern. Bayern München, FC Augsburg, Hoffenheim, Eintracht Frankfurt, Mainz 05, SC Freiburg, VfB Stuttgart, der Karlsruher SC. Stippel: „In der U17 kauft Bayern München schon Spieler aus Skandinavien, die 1,5 Millionen Ablöse kosten – das ist wahrscheinlich bei uns der Gesamtetat vom gesamten Verein.“ Natürlich gelingen immer wieder einzelne Sensationen, natürlich kann man auch mal gegen einen solchen Gegner gewinnen – aber auf Dauer werde es einfach schwierig.

Wie es weitergeht? „Wir werden weiter unsere drei Säulen bearbeiten“, sagt Stippel und betont dabei die Unterstützung im Verein. „Was Holger Schäfer, Geschäftsführer Matthias Becher und der Präsident leisten, ist vorbildlich“, sagt er, „sie machen möglich, was irgendwie möglich ist“. Und deswegen wird man weiterhin Spieler ausbilden, an der Identifikation arbeiten mit dem Verein und daraufsetzen, dass möglichst viele Spieler den Sprung in die erste Mannschaft schaffen. „Die Kickers werden weiterhin im Nachwuchsbereich eine Marke sein“, sagt das zuständige Präsidiumsmitglied Holger Schäfer. Norbert Stippel sagt: „Die Anforderungen in der U17-Oberliga werden natürlich einen anderen Charakter haben, aber für die Ausbildung der Spieler sind sie genauso wichtig.

Auch wenn es immer unser Ziel sein muss, Mannschaften in die Bundesliga zu bringen, glaube ich persönlich, dass für die Entwicklung unserer Spieler die Oberliga die bessere Liga ist. Wir müssen mehr agieren und Lösungen finden und weniger reagieren. “

Veränderungen wird es auch auf der Trainerposition geben, denn Lukas Kling wird nach der Saison die Stuttgarter Kicker verlassen. „Nach zwei schönen Jahren bei den Kickers werde ich nun einen neuen Weg einschlagen. Ich bin den Kickers und Norbert für die Zeit und Möglichkeit, die ich bekommen habe, sehr dankbar“, so der U17-Trainer. Die Stuttgarter Kickers bedanken sich bei Lukas Kling und erinnern sich an den sensationellen Klassenerhalt der U17 in der vergangenen Saison. „Das war schon ein besonderes Highlight, wodurch Lukas mit seiner Mannschaft den Status als Nachwuchsleistungszentrum für unseren Verein sichern konnte“, fügt der Stippel bei.

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