Punkteteilung im Kickersduell
Die Stuttgarter Kickers und Kickers Offenbach trennten sich am 25. Spieltag der Regionalliga Südwest vor der Saisonrekordkulisse von 8.740 Zuschauern im GAZi-Stadion auf der Waldau 1:1 (0:0) - Unentschieden. In einer intensiven und stimmungsvollen Partie brachte David Tomić die Blauen mit seinem souverän verwandelten Foulelfmeter 1:0 in Führung (52.). Die Hessen glichen nach einem Eckball durch den Kopfballtreffer von Noel Knothe zum 1:1 aus (70.)
Dominate Degerlocher verpassen Führungstreffer
Die Stuttgarter Kickers gingen mit zwei Änderungen in das Duell gegen den Namensvetter aus Offenbach. Für Nyamekye Awortwie-Grant (verletzt) und Nevio Schembri begannen Paul Polauke und David Kammerbauer. Doch auch die taktische Grundordnung wurde geändert und die Blauen agierten erstmals in der Punktspielrunde mit einer Dreierabwehrkette. Damit überraschten sie die Hessen, die im ersten Spielabschnitt wenig Mittel gegen die Energie und Wucht der Degerlocher fanden. Mit aggressivem Pressing setzten sie die Offenbacher immer wieder früh unter Druck. Lukas Kiefer (6.) und David Stojak (12.) kamen erstmals gefährlich vor das Tor von Johannes Brinkies. Es folgte die erste Megachance zur Führung für die Blauen nach herrlicher Vorlage von Tomić. Bei seiner scharfen Eingabe von der rechten Seite behinderten sich Stojak und Christian Mauersberger im Fünfmeterraum gegenseitig und der OFC klärte in höchster Not (21.). Und nur eine Zeigerumdrehung später war Tomić erneut zur Stelle, aber auch sein Schuss aus zentraler Position wurde geblockt.
Die Blauen drückten weiter und die Führung schien nur eine Frage der Zeit zu sein. Kiefers Schuss klärten die Hessen zur Ecke. Stojak war gleich zweimal zur Stelle, brachte das Leder aber nicht im Tor unter (24./32.). Dann rettete Brinkies gleich doppelt glänzend in höchster Not gegen Kiefer und Kammerbauer und hielt die Null für seine Farben (36.). Und den Schuss von Milan Petrovic nach der folgenden Ecke blockte Jayson Breitenbach im Fünfmeterraum.
In der Folge konnten die Hessen das Spiel etwas beruhigen. Kurz vor der Pause setzte Onur Ünlücifci aus halbrechter Position das Spielgerät knapp neben den linken Pfosten (43.) – die erste richtig gute Möglichkeit für den OFC auf der Waldau. So ging es in einem intensiven Regionalligaspiel torlos in die Halbzeit.
Tomić vom Punkt, Knothe per Kopf
Unverändert gingen die Platzherren in den zweiten Spielabschnitt. Fünf Minuten waren gespielt, da kam Kammerbauer von links einlaufend durch den Einsatz von Vincent Moreno an der Strafraumgrenze zu Fall, die gute leitende Schiedsrichterin Fabienne Michel zeigte auf den Punkt. Tomić übernahm die Verantwortung und vollstreckte den nicht unumstrittenen Foulelfmeter souverän ins linke Eck zur 1:0-Führung – die Waldau bebte (52.). Unmittelbar nach dem folgenden Anstoß hatten die Blauen Glück, dass das Foulspiel des bereits gelbverwarnten Kammerbauer ohne Folgen blieb. Mit der Führung im Rücken agierten die Platzherren zunehmend passiv, die Hessen übernahmen die Kontrolle, ohne aber zunächst aus dem Spiel heraus gefährlich zu werden.
Bis Offenbach sich einen Eckball erarbeitete. SVK-Torhüter Léon Neaimé verschätze sich und unterlief der Hereingabe von der rechten Seite, Knothe war an der Fünfmeterraumlinie zur Stelle und köpfte vor den hessischen Fans zum 1:1-Ausgleich ein (70.). Es folgte eine packende Schlussphase.
Zunächst köpfte Marcel Schmidts freistehend aus halbrechter Position neben das Tor (77.). Und keine Zeigerumdrehung später setzte der eingewechselte David Braig seinen Kopfball knapp über die Querlatte. Die Degerlocher nahmen nochmal mächtig Fahrt auf drängten auf den Siegtreffer. Brinkies machte sich nach dem Schuss von Mauersberger aus dem Rückraum ganz lang und klärte das Spielgerät (80.). Braig köpfte erneut knapp über den Querbalken (83.). Und dann klärte Offenbach in höchster Not auch den Angriff von Lukas Kiefer zur Ecke (88).
In der Nachspielzeit vergaben die Hessen den Lucky Punch. Die Ecke von Sascha Korb klärte Kickers-Torhüter Neaimé mit einer Monsterparade auf der Linie und hielt in einem aufregenden Spitzenspiel vor der Topkulisse unter dem Fernsehturm den Punkt für die blauen Kickers fest.
Stimmen zum Spiel
Kickers-Cheftrainer Marco Wildersinn: „So richtig zufrieden sind wir mit dem Punkt heute auch nicht. Es hat sich bewahrheitet, dass es ein enges und umkämpftes Spiel wird. Wir haben nach dem Spiel am letzten Wochenende viel gesprochen und haben was verändert. Das haben wir von Anfang an gut auf den Platz bekommen und hatten eine zielstrebige Spielweise nach vorne. Was uns gefehlt hat war dann so die letzte Ruhe am Ball, den entscheidenden Pass zu spielen und den Ball im Tor unterzukriegen. In dieser Phase lag schon ein Tor in der Luft. Danach ebbt das Spiel wieder ein bisschen ab, der Gegner kommt mehr auf.
Nach der Pause sind wir mit Schwung rausgekommen, erzwingen dann ein bisschen dieses Foul und gehen 1:0 in Führung. Danach haben wir vielleicht Offenbach den Ball ein wenig zu viel überlassen und haben es nicht mehr geschafft in offensive Momente zu kommen. Dann war es ein Standard zu viel den wir nicht verteidigen und es steht 1:1. Aber nach einem kurzen Schütteln kommen wir nochmal gut zurück und haben eine Drangphase, wo wir einige Abschlüsse haben. Aus dem Spiel heraus hatten wir die klareren Möglichkeiten, beim OFC waren es die Standards. Alles, was sonst aufs Tor geschossen wurde haben wir wirklich gut geblockt. In der Abwehr stand heute das Prinzip der vielen Beine, was Léon die Arbeit erspart, außer kurz vor Schluss, wo er nochmal ein richtig geiles Ding rauskratzt. Es hätte am Ende in beide Richtungen kippen können. Wir haben heute eine gute Energie auf den Platz gebracht. Viele Dinge, die wir unter der Woche vorgenommen haben konnten, wir heute richtig gut umsetzen. Deshalb fühlt sich dieser Punkt für uns nicht gut an. Aber ich denke die Leistung war in Ordnung und wir werden den Blick sehr schnell wieder nach vorne richten und nächste Woche wieder voll auf Sieg spielen.“
Ausblick
Am Sonntag, 30. März 2025, reisen die Kickers zum FSV Frankfurt. Anpfiff in der PSD Bank Arena ist um 14.00 Uhr.
Fotos: Baumann