„Das wird ein spannendes Derby“

Der Oktober begann für die Stuttgarter Kickers mit einer englischen Woche, gefolgt von einem Heimspiel und einem Stadtderby im heimischen Stadion. Zeit, für ein Fazit des Sportdirektors der Stuttgarter Kickers Marc Stein. Am 11. Spieltag war der TSV Schott Mainz zu Gast auf der Waldau. Mainz, ebenfalls ein Aufsteiger in der Regionalliga Südwest, wurde mit einem souveränen 3:0-Erfolg vor heimischen Publikum besiegt. Die Mannschaft zeigte von Beginn an ihre Stärken und haben dem Gegner wenig Raum gelassen. Das dies aber kein Garant ist, zeigte der weitere Spielverlauf. Denn auch wenn das Endergebnis einen klaren Sieg zeigt, gab es Phasen in der Partie, die ein wenig die bekannte Qualität vermissen ließen. „Am Ende haben wir 3:0 gewonnen – das ist das Wichtigste. Es ist ja ganz klar, dass wir nicht jedes Spiel auf dem gleichen Niveau spielen können“, so Stein. „Aber natürlich ist es unser Ziel, uns immer weiterzuentwickeln.“

Wenige Tage später traf die Mannschaft auf den Bahlinger SC. Das Auswärtsspiel am Kaiserstuhl zeigte, wie wichtig es ist, ideenreich und kreativ ins Spiel zu gehen. Oft wird thematisiert, wie anstrengend englische Wochen sind. Nicht nur körperlich, auch psychisch. Fragt man die Spieler, so wollen sie natürlich so häufig wie möglich auf dem Platz stehen, denn hier wird gemessen und abgerufen, wo die Mannschaft steht. Am 12. Spieltag sah man aber ein verändertes Auftreten des Teams. „Da fehlten uns ein wenig die Ideen. Mit der Verletzung von Paul gab es noch einen weiteren Rückschlag.“ Stein spricht hier den Schlüsselbeinbruch des Innenverteidigers Paul Polauke nach rund zehn gespielten Minuten an. „Ich weiß, dass so eine Situation für die Spieler nie leicht ist. Erstens hat man im Kopf, dass sich der Teamkollege verletzt hat und zweitens muss die Aufstellung verändert werden.“ In diesem Fall rückte Melvin Ramusovic auf die Position von Polauke. „Aber unser Anspruch ist, dass wir mit unserem guten und breitaufgestellten Kader solche Momente auffangen können.“ Bei Schlusspfiff wurde aus dem Auswärtsspiel ein Punkt mit auf die Waldau genommen. Für den Spielverlauf ein gutes Ergebnis. „Wir sind nach wie vor auf einem sehr guten Weg. Aber wir haben noch einmal vor Augen geführt bekommen, dass auch kleine Fehler große Auswirkung haben können. Die Liga und das hohe Niveau der Mannschaften verzeiht wenig.“

Beim Heimspiel gegen den FSV Frankfurt am 13. Spieltag musste das Team nach dem Foul von Daniel Kalajdžić an Luca Schlax umschalten, nachdem der Kickers-Spieler die rote Karte gesehen hat. Bis zu diesem Zeitpunkt waren die Blauen gut in die Partie gestartet und auch das Spiel in der Hand gehabt. Nachdem auch die Frankfurter auf einen Mann verzichten mussten, ging es für beide Mannschaften zu zehnt weiter. Eine neue Situation, die aber die Blauen gut angenommen haben. „Es ist definitiv eine Herausforderung, auch wenn es von der Anzahl der Spieler ausgeglichen ist. Aber der Trainer hatte nach dem Foulspiel von Kalajdžić schnell reagiert und umgestellt. Dass kurz darauf sich die Mannschaft erneut anpassen musste und auch gut mit der Situation klarkam, zeigt die mentale Stärke.“

Mentale Stärke wird garantiert auch beim kommenden Ligaspiel gefordert. Die Kickers treffen im Auswärtsspiel auf die zweite Mannschaft des Stadtkonkurrenten VfB Stuttgart. Die Partie wird im GAZi-Stadion auf der Waldau ausgetragen. Ein Auswärtsspiel in heimischen Räumlichkeiten, mit Zuschauerrekordzahlen. „Wir haben einige erfahrene Spieler, die damit sicherlich sehr gut umgehen können. Aber für die Jungen kann das schon eine herausfordernde Atmosphäre sein.“ Stein, trug in seiner Profizeit nicht nur das Kickers-Trikot, sondern spielte auch für den VfB Stuttgart. Genau, wie Lukas Kiefer. Klar, dass hier die Frage an den Sportdirektor aufkommt, wie er zum VfB Stuttgart steht. „Ich habe dort, bevor ich meine aktive Laufbahn beendet habe, zwei schöne und intensive Jahre verbringen dürfen. Natürlich habe ich auch die Zeit danach die Weiterentwicklung des Teams beobachtet.“ Mit der zweiten Mannschaft der Stuttgarter kommt eine vom Alter her sehr junge Mannschaft auf die Waldau, seit Ligastart mit Fleiß und Arbeit sich auf Tabellenplatz zwei gespielt hat. Punktgleich mit den Kickers, aber ein Spiel weniger. „Die Mannschaft hat Potential, man darf sie nicht unterschätzen. Wenn die richtig ins Spiel kommen, können sie für uns ungemütlich werden. Ich denke, das wird am Samstag ein sehr spannendes Derby.“

Nach dem guten Start in die Regionalliga will man natürlich den Anschluss an die oberen Tabellenplätze halten. Dazu gehört auch eine ordentliche Leistung am Samstag und im Idealfall ein Auswärtssieg. Und wie ist nun das Fazit rückblickend auf die Spiele im Oktober aus? „Wir sind in Summe absolut zufrieden mit der Leistung der Mannschaft und freuen uns nun erst einmal auf das Derby gegen den VfB.“